Matthias Jung


 

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Zeitsprung - Gemeinde 2030

 

 

Krippenspiel 2012 – Hirtenweihnacht

 

 

Vorbemerkung:

Für das Krippenspiel 2012 gab es einige Neuerungen. Da die Kirchengemeinde eine Pfarrstelle abgeben musste, wurde auch das Gottesdienstangebot an Weihnachten verändert. Zwei Krippenspieler/innen-Gruppen taten sich zusammen und das Spiel fand in der Ev. Kirche in Möllen statt - so viel Platz hatte ich noch nie zur Verfügung!

Als Idee hatte ich diesmal ausgewählt, die Hirten in den Mittelpunkt zu stellen. Erstmals überhaupt haben diesmal keine Erwachsenen mitgespielt, der Älteste war gerade mal im Konfirmandenalter. Und ja, es gibt vier Hirten, weil ich so viele Mitspielende hatte. Ein anderer Junge wollte nur eine "stumme" Rolle haben, natürlich bekam er sie.

 

Rollen:

Engel 1 - Engel 2 - Engel 3 - Hirte 1 - Hirte 2 - Hirte 3 - Hirte 4 - Maria - Josef - König 1 - König 2 - König 3 - König Herodes - Schriftgelehrter - Wächter - »Stummer Wächter« - Moderator

 

Szene I: Hirten sehen einen neuen Stern

(Engel stehen auf der einen Seite, die Hirten kauern auf der anderen Seite)

Engel 1: Es ist schon lange her, sehr lange.

Engel 2: Und es geschah in einem fernen Land.

Engel 3: Gott hatte beschlossen, nun endlich den Retter der Menschen zu schicken.

Engel 1: Denn die Menschen lebten in Unfrieden und Streit.

Engel 2: Und sie sehnten sich nach Frieden.

Engel 3: Der Retter sollte in einem kleinen Ort in Israel geboren werden.

Engel 1: In Betlehem.

Engel 2: Um die Geburt des Heilands anzukündigen, gab er uns Engeln eine Aufgabe:

Engel 3: Wir sollten einen Stern über Betlehem aufsteigen lassen.

Engel 1: Alle sollten ihn sehen.

Engel 2: Und wer mit den Augen des Herzens schaut, der würde erkennen:

Engel 3: Dort, in Betlehem, wird es geschehen.

Engel 1: Gott lässt die Menschen nicht im Stich.

Engel 2: Und so holten wir einen großen Stern aus der Sternenkammer.

Engel 3: Putzten ihn blitzeblank.

Engel 1: Und zogen ihn über den Himmel.

Engel 2: Bis er genau über Betlehem stand.

Engel 3: Und nun passt genau auf, was geschah.

(Hirten stehen auf)

Hirte 1: Komm, wir müssen nach den Schafen sehen.

Hirte 2: (streckt sich) Ach, nur EINMAL eine Nacht durchschlafen.

Hirte 3: Quatsch nicht, wir sind Hirten. Vom Schlafen können wir nur träumen.

Hirte 1: Und wir MÜSSEN nach den Schafen gucken. Wenn der Wolf kommt und sich ein Lamm holt, dann müssen wir bald wieder hungern.

Hirte 3: Du weißt doch, wir sind bettelarm und die Schafe sind ALLES, was wir haben.

Hirte 2: (mault) Ist ja schon gut, ihr habt ja recht...

(Hirten gehen herum, zählen die Schafe, dann sieht Hirte 4 plötzlich den Stern, bleibt stehen, schaut mit der Hand über der Stirn und ruft:)

Hirte 4: Schaut mal da!

Hirte 1: Was ist denn jetzt schon wieder?

Hirte 2: Der Stern, seht ihr den auch, der ist ja riesig und so hell!

(Die anderen Hirten kommen, schauen)

Hirte 3: Du hast recht, das ist ein neuer Stern, gestern war der noch nicht da.

Hirte 1: Das hat etwas zu bedeuten.

Hirte 2: Was denn?

Hirte 1: Das weiß ich nicht, ich bin ja nicht klug und kann nicht in den alten Schriften lesen.

Hirte 3: Aber wir sollten die Augen aufhalten und gut aufpassen.

Hirte 1: Es wird etwas geschehen, da bin ich sicher.

Hirte 3: Ja, es wird etwas geschehen, etwas Wunderbares.

Hirte 4: Au toll, ich freue mich!

Moderator: Wir singen zwischendurch... Lied »Tochter Zion«

 

Szene II: Die Hirten begegnen Maria und Joseph

(Hirten stehen bei den Schafen, Maria und Josef nähern sich)

Josef: Hier muss doch irgendwo der Weg nach Betlehem sein, es kann nicht mehr weit sein...

Maria: Oh ja, das wäre gut, mein Bauch drückt und der Rücken tut weh.

Josef: Halt noch etwas durch, Maria... (schaut sich um) Wo ist denn bloß der Weg... Ich werde mal die Hirten da fragen.

Hirte 3: Guck mal, da kommen zwei Menschen...

Hirte 2: Boah, guck mal, die arme Frau ist schwanger!

Hirte 1: Das sind bestimmt auch so zwei, die wegen der Zählung durch die Welt reisen müssen. Hauptsache, die Kasse des Kaiser stimmt...

Josef: Guten Tag, ihr Hirten.

Hirte 1 - 4: Guten Tag!

Josef: Wir wollen nach Betlehem und haben uns verlaufen.

Hirte 2: Nach Betlehem? Seid ihr auch wegen der Volkszählung unterwegs?

Maria: Ja, und es interessiert niemand, wie es uns dabei geht...

Hirte 3: (Lacht spöttisch) Wem sagst du das... Naja, wir sind schon gezählt, aber wir sind so arm, da bleibt für den Kaiser nicht viel übrig...

Hirte 1: Pass auf, guter Mann, du gehst da vorne rechts bis zu einem kleinen Bach und dann links und dann steht ihr schon bald im Ort.

Maria: Gott sei Dank, ich glaube, mein Kind kommt heute noch zur Welt! Komm Josef, lass uns gehen, damit wir schnell ein Dach über dem Kopf finden!

Hirte 1: O je, ich hoffe ihr findet noch was, Betlehem ist voller Menschen, die von überall her angereist sind.

Josef: Gut, dann wollen wir schnell weiter! Vielen Dank für eure Hilfe!

Hirte 4: Ich komme ein Stück mit und zeige euch den Weg! (Hirte 4, Maria und Josef gehen).

Hirte 2: Ob das gut geht?

Hirte 3: Ein Dach über dem Kopf, hätte ich manchmal auch gerne...

Hirte 1: Sei doch still, du bist wenigstens nicht schwanger! Ich hoffe, dass die beiden einen warmen Platz finden, wo ihr Kind zur Welt kommen kann...

Moderator: Maria und Josef suchen eine Unterkunft und wir singen zwischendrin. Lied: »Vom Himmel hoch«

(Während des Liedes: Maria und Josef gehen umher, kommen irgendwann zum Stall, das Kind wird »geboren« und in die Krippe gelegt)

 

Szene III: Drei Könige kommen zu König Herodes

(Herodes kommt, setzt sich auf seinen Thron, der Schriftgelehrte stellt sich daneben, die Könige kommen langsam durch den Haupteingang der Kirche nach vorne)

Engel 1: Schaut mal, die drei Könige aus dem Morgenland!

Engel 2: Sie sind fast am Ziel, so lange sind sie dem Stern gefolgt.

Engel 3: Aber was machen die denn da?! Sie biegen nach Jerusalem ab!!?

Engel 1: Ach du meine Güte, die glauben, der neugeborene König kommt im Königspalast zur Welt! Was für ein Irrtum!

Engel 2: Und was machen wir jetzt?

Engel 3: Wir warten erst mal ab...

(Könige kommen zur Palasttür)

Wächter: Halt! Was wollt ihr?

König 1: Wir wollen zum König.

Wächter: Warum?

König 2: Wir suchen den neugeborenen Königssohn.

Wächter: Ein neuer König, das wäre gut. Denn der auf dem Thron sitzt, ist so böse... Kommt!

(Wächter und Stummer Wächter führen die Könige, sie treten zu Herodes, verbeugen sich, Herodes steht auf uns verbeugt sich auch)

Herodes: Liebe Königskollegen, was führt euch hierher nach Jerusalem? Ihr seht aus, als hättet ihr eine weite Reise hinter euch.

König 1: Ja, viele Wochen sind wir unterwegs.

König 2: Und sind dem Stern gefolgt.

Herodes: Stern? Was für ein Stern?

König 3: Immer wieder haben wir in unseren alten Schriften gelesen. Da steht: Wenn im Westen ein Stern aufgeht, kommt ein neuer König auf die Welt.

König 2: Und er wird der Heiland, der Retter sein.

König 3: Und Frieden bringen allen Menschen.

Herodes: König? Retter? Heiland? Hier bei mir in Jerusalem? (Schaut sich suchend und ängstlich um)

König 1: Das wissen wir nicht so genau... Wir sind dem Stern gefolgt.

König 2: Und wir dachten:

König 3: Ein Königssohn kommt doch wohl im Königspalast zur Welt.

Herodes: Da fragen wir doch mal meinen Experten! Schriftgelehrter!

Schriftgelehrter: Ja, mein Herrscher?

Herodes: Weißt du etwas von einem König, einem Retter und Friedenskönig, der irgendwann geboren werden soll?

Schriftgelehrter: Ja, mein Herrscher. ALLE Propheten haben von ihm gesprochen. Ist es wahr, kommt er endlich?

Herodes: (grummelt) Weiß ich nicht... Steht da auch was, WO der geboren werden soll?

Schriftgelehrter: O ja, mein Herrscher, in Betlehem!

Herodes: Betlehem? Das ist doch dieses kleine stinkende Kaff da irgendwo im Osten...

König 1: Betlehem! Gut, dann haben wir jetzt ein Ziel.

König 2: Wir brechen sofort auf!

König 3: Habt vielen Dank.

Herodes: Halt, wartet!

König 1: Ja?

Herodes: Wenn ihr den neugeborenen König gefunden habt, dann kommt wieder hierher und erzählt mir davon, dann will ich auch hingehen und anbeten. (Wendet sich zur Gemeinde) Hehe, von wegen anbeten, umbringen lasse ich den, kommt nicht in Frage, dass mir einer meinen Thron wegnimmt!

(Könige gehen)

Engel 3: Habt ihr das gehört?

Engel 2: Er will das Kind töten lassen! Was machen wir jetzt?

Engel 1: (Ganz gelassen) Wir sind doch Engel! Denkt nach: Wenn die Könige in Betlehem waren, dann schicken wir ihnen einen Traum und sagen: Kehrt zurück in eure Heimat und geht NICHT zu Herodes zurück!

Engel 2: So machen wir das!

Engel 3: Gut, dass wir dich haben, dir fällt doch immer was ein!

Engel 1: (grinst übers ganze Gesicht) Kommt wir müssen los, nach Betlehem, den Hirten die Botschaft verkünden!

Moderator: Die Engel machen sich auf den Weg und fliegen zu dem Feld bei Betlehem, auf dem die Hirten bei ihren Schafen wachen. Das dauert etwas und wir singen in der Zwischenzeit ein Lied. Lied: »Kommet ihr Hirten«

Szene IV: Die Hirten hören die Botschaft der Engel

(Hirten dösen, Engel treten auf)

Hirte 2: (schreckt auf) Was ist los?!

Hirte 4: (reibt sich die Augen) Erschreck´ mich doch nicht so!

Hirte 3: Es ist so hell, mitten in der Nacht!

Hirte 1: Schaut doch da, Engel am Himmel!

Engel 1: Fürchtet euch nicht!

Engel 2: Wir verkündigen euch eine große Freude!

Engel 3: Heute ist euer Retter geboren.

Engel 2: Der Heiland.

Engel 1: Der Friedenskönig.

Engel 3: Schnell, macht euch auf.

Engel 2: Und lauft nach Betlehem.

Engel1: Dort werdet ihr ihn finden.

Engel 2: In einer Krippe.

Engel 3: In Windeln gewickelt.

Engel 1: Und ihr Hirten sollt die ersten sein, die ihn sehen und anbeten.

(Engel ab)

Hirte 1: Kommt schnell, wir laufen nach Betlehem.

Hirte 2: Der Retter ist geboren!

Hirte 4: Mann ist das toll!!

(Hirten ab)

Moderator: Die Hirten lassen alles stehen, vergessen ihre Schafe und laufen los. Wir singen zwischendrin ein Lied. Lied: »Hört der Engel«


Szene V: Die Hirten an der Krippe

(Hirten treten ganz leise zur Krippe, Maria und Josef wachen auf und schauen ihn entgegen)

Josef: Hallo, was wollt ihr denn hier? Aber... ich kenne euch doch... ihr habt uns doch gestern den Weg gezeigt...

Hirte 1: Engel kamen und sagten:

Hirte 2: Lauft nach Betlehem.

Hirte 3: Und betet den neugeborenen König der Welt an.

Maria: Dann kommt, hier ist er, er heißt Jesus.

(Hirten treten zur Krippe, knien nieder, beten an, stehen wieder auf)

Hirte 4: Danke, das werde ich nie vergessen.

Hirte 2: Ich habe ihn gesehen, den Heiland, ich werde ihn immer in meinem Herzen tragen.

Hirte 3: Passt gut auf ihn auf, dass ihm nichts geschieht, wir brauchen ihn alle noch.

Hirte 1: Und jetzt gehen wir wieder zu unseren Tieren.

Hirte 2: Denn die brauchen uns.

Hirte 3: Aber wir werden allen erzählen, was wir gesehen haben.

(Hirten treten noch einmal zur Krippe, einer nach dem anderen streicht dem Kind über die Wange, dann gehen sie.

Die Orgel spielt eine leise Melodie.

Die Könige nähern sich stumm, grüßen Maria und Josef, die grüßen zurück, die Könige treten zur Krippe, knien nieder und beten an. Stehen wieder auf, geben Maria und Josef ihre Geschenke, verbeugen sich noch einmal vor der Krippe und gehen wieder.

Die Orgelmusik endet.)

Moderator: (leise) Jesus ist geboren, die Hirten waren da und die Könige auch. Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Gleich hören wir sie weiter. Zwischendurch singen wir aber noch einmal. Lied: »Ihr Kinderlein kommet«

 

Szene VI: Hirten und Könige begegnen sich

(Hirten wieder auf dem Feld. Könige kommen näher)

König 3: Mann, ist das düster hier...

König 2: Ich seh´ keinen Weg mehr...

König 1: Ich auch nicht, ich hoffe, wir stehen nicht gleich wieder vor dem Palast.

König 2: Das wäre schrecklich.

König 3: Die Engel haben uns ja gesagt: Reist nach Hause und macht einen großen Borgen um Jerusalem.

König 1: Da sind ein paar Hirten, die kennen sich bestimmt aus, die fragen wir.

(Könige treten zu den Hirten)

König 1: Guten Tag, liebe Hirten! Könnt ihr uns sagen, wie wir nach Osten kommen OHNE durch Jerusalem zu müssen?

Hirte 1: Warum wollt ihr den so einen Umweg machen?

König 2: Wir dürfen König Herodes nicht mehr begegnen.

König 3: Er will den neugeborenen König, den Heiland und Friedenskönig umbringen.

Hirte 2: Was?! Jesus umbringen?

Hirte 3: Das wäre ja fürchterlich!!

König1: (erstaunt) Wie, ihr kennt den neuen König auch?!

Hirte 1: Ja, Engel haben von ihm gesungen und wir sind nach Betlehem und haben ihn angebetet.

König 2: Und wir haben seinen Stern gesehen, ganz weit weg von hier.

König 3: Wir sind ihm bis hierher gefolgt, haben das Kind gefunden und angebetet.

Hirte 1: Ach, DAFÜR war der Stern am Himmel, jetzt verstehe ich alles!

Hirte 4: Hört auf zu quatschen, die Familie muss weg, die Soldaten sind bestimmt schon unterwegs!

Hirte: 2: Du hast recht.

Hirte 3: Kommt, ich führe euch!

(Hirte 3 und die Könige laufen schnell davon. Engel treten auf)

Engel 1: Da laufen sie.

Engel 3: Angst haben sie um Jesus und sein Leben.

Engel 2: Aber ich kann euch beruhigen: Es wird ihm nichts passieren.

Engel 3: Sie fliehen nach Ägypten und bleiben da.

Engel 2: Bis König Herodes gestorben ist, ein paar Jahre später.

Engel 1: Und wenn Jesus groß ist und erwachsen, dann wird er Menschen berühren und erzählen von Gottes Güte.

Engel 2: Und Liebe.

Engel 3: Und alle, die an ihn glauben, werden Frieden finden in ihren Herzen.

Engel 1: Und die Menschen werden sich erinnern an ihn und Gott, seinen Vater.

Engel 2: Jahr für Jahr werden sie das machen.

Engel 3: Sie werden ein Fest feiern, und wisst ihr, wie sie es nennen werden?

Engel 1, 2 und 3: WEIHNACHTEN!

 

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